Doctoral thesis

Roman metallurgical ceramics : an archaeometrical approach

    28.03.2014

1 ressource en ligne (146 p.)

Thèse de doctorat: Université de Fribourg, 2014

German Die vorliegende Doktorarbeit beschäftigt sich mit technischen Keramiken aus fünf verschiedenen archäologischen Ausgrabungen in West- und Zentraleuropa. Diese technischen Keramiken umfassen Schmelztiegel für Kupferlegierungen, Zementationstiegel für die Herstellung von Messing und Abgussformen. Wesentliche Fragen beziehen sich auf: (1) den Herstellungsprozess bezogen auf verwendetes Material, Brenntemperaturen, Anzahl der Nutzung einzelner Tiegel, usw.; (2) den Wissensaustausch zwischen unterschiedlichen römischen Siedlungen und Städten; (3) den möglichen Handel von Schmelztiegeln zwischen unterschiedlichen Städten beziehungsweise Fabrikationsorten und den Städten. Die 18 Schmelztiegel, acht Zementationstiegel und 16 Fragmente von Abgussformen aus Autun/Frankreich wurden bezüglich ihrer petrographischen (Mikroskopie), geochemischen (REM-EDS, EMS, RFA-WDS) und mineralogischen (RPD) Eigenschaften hin untersucht. Zusätzlich wurden 15 Schmelztiegelfragmente aus Augst/Schweiz und zehn Schmelztiegelbruchstücke aus Avenches/Schweiz hinsichtlich optischer Eigenschaften (z.B. Form, Größe, etc.), geochemischer und mineralogischer Eigenschaften, sowie dem Handel von Schmelztiegeln verglichen. Außerdem wurden acht Schmelztiegelbruchstücke aus Xanten/Deutschland in der gleichen Weise analysiert und den anderen Schmelztiegeln gegenübergestellt. Zudem wurden fünf Schmelztiegelfragmente, drei Bruchstücke von Ofenwandungen, ein „Bouchon“, welcher für die Herstellung von Plastiken verwendet wurde, und neun nicht eindeutig zugeordnete keramische Probenstücke aus Marsens En Barras/Schweiz untersucht. Diese wurden jedoch nicht mit den anderen analysierten technischen Keramiken verglichen. Diese Arbeit besteht aus sieben einzelnen Artikeln, welche entweder bereits publiziert oder für die Publikation akzeptiert wurden, beziehungsweise sich gerade unter Begutachtung bei achzeitschriften befinden oder für die Eingabe bei einer Zeitschrift bereit sind. Der erste Artikel (Kapitel 3) beschäftigt sich mit Schmelztiegeln aus Autun/Frankreich. Die 18 Tiegelbruchstücke zeigen einen zwei-lagigen Aufbau mit einer nicht verglasten inneren Lage und einer mehr oder minder gut verglasten äußeren Lage. Zusätzlich ist eine verglaste Engobe in den meisten Fragmenten zu finden. Die Schmelztiegel sind mit einer Metallkapazität von 19 kg relativ groß. Ermittelte Brenntemperaturen erreichen ein Maximum von 1400 °C. Die zweite Publikation (Kapitel 4) beschreibt Zementationstiegel und Abgussformen aus Autun/Frankreich hinsichtlich ihrer Struktur (z.B. Anzahl der keramischen Lagen) und geochemischen/ mineralogischen Zusammensetzung. Die Zementationstiegel bestehen aus einer nicht verglasten keramischen Lage mit einer Engobe und einer im oberen Drittel auftretenden äußeren nicht verglasten Lage, die zur Abdichtung von Tiegel und Deckel verwendet wurde. Hingegen bestehen die Abgussformen aus einem nicht verglasten keramischen Körper der im direkten Kontakt mit dem Metall einen feinen Tonüberzug aufweist. Der Ausgangston und die zugegebene Magerung in diesen beiden Keramiken ist der gleiche wie der, der für die Schmelztiegel von Autun/Frankreich Verwendung fand. Die drei Typen von technischen Keramiken aus Autun/Frankreich werden hinsichtlich ihrer nachgewiesenen Eigenschaften miteinander verglichen. Artikel drei (Kapitel 5) befasst sich mit Schmelztiegeln aus Xanten/Deutschland bezogen auf deren Struktur und geochemischmineralogische Zusammensetzung. Alle Tiegel sind zweilagig aufgebaut, wobei die innere Lage nicht verglast und die äußere Lage vollständig verglast ist. Allen Proben gemein ist eine innere Engobe. Die Schmelztiegel sind mit einer Metallkapazität von 1,5 kg deutlich kleiner als die aus Autun/ Frankreich stammenden. Die mineralogischen Befunde deuten auf geringere maximale Brenn-temperaturen (rund 1100 °C) hin. Mit römischen Schmelztiegeln aus zwei Ausgrabungen in der Schweiz (Augusta Raurica und Aventicum) beschäftigt sich der vierte Bericht (Kapitel 6). Bruchstücke beider Ausgrabungen wurden hinsichtlich ihrer Vergleichbarkeit der Analyseergebnisse sowohl untereinander, als auch mit den zuvor beschriebenen Schmelztiegeln untersucht. Chemische Daten die mittels portabler RFA Analyse erhoben wurden, ergänzen die geochemischen Labor-untersuchungen. Dieser Bericht befasst sich nicht ausschließlich mit der Struktur der Tiegel, welche mit denen aus Autun/Frankreich und Xanten/Deutschland vergleichbar ist, sondern auch mit der Tonherkunft und möglichem Handel von Schmelztiegeln zwischen beiden römischen Städten respektive möglichem Handel zwischen einem unbekannten Produktionsort und den beiden römischen Städten. Im Appendix I findet sich ein weiterer in deutscher Sprache verfasster Aufsatz über die Proben aus Augst und Avenches (beide: Schweiz). Der Bericht befasst sich ausschließlich mit den gefundenen Schmelztiegeln in Bezug auf deren Tonzusammensetzung, Aufbau, Form und Brenntemperaturen als auch mit dem Handel der Tiegel. Der Vergleich zwischen den in Artikel eins bis vier untersuchten Schmelztiegeln wird in der fünften Publikation (Kapitel 7) bezüglich ihrer Form, Aufbau, petrographischen und geochemischen usammensetzung hin betrachtet. Diese Arbeit versucht ein allgemeingültiges Rezept für römische Schmelztiegel zumindest für die untersuchten Standorte in Zentraleuropa aufzuzeigen und zu erörtern. Bei dem letzten Kapitel (Kapitel 8) handelt es sich um einen Teilbericht für eine archäologische Publikation im Rahmen der Ausgrabung Marsens En Barras/Schweiz. Die Proben stammen aus einer kleinmaßstäblichen Kupfer erarbeitenden Werkstatt, in deren Umfeld in großem Maßstab Eisen verarbeitet wurde. Die untersuchten Schmelztiegel sind verglichen mit den anderen nicht eindeutig zweilagig. Sie zeigen zwar unterschiedliche Eigenschaften bezüglicher der Verglasung (innen - nicht verglast, außen - verglast), jedoch sind diese beiden Bereiche in keinem der untersuchten Fragmente voneinander trennbar. Der verwendete Ton entstammt den lokalen Molassevorkommen und weist eine geringe thermische Stabilität auf. Zusätzlich treten organische Magerungsbestandteile auf, welche in keiner sonstigen, der im Rahmen dieser Dissertation untersuchten, technischen Keramiken auftreten.
Faculty
Faculté des sciences et de médecine
Language
  • English
Classification
Geology
Notes
  • Avec résumés en anglais et allemand
License
License undefined
Identifiers
Persistent URL
https://folia.unifr.ch/unifr/documents/304221
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