Research report

Die Diaspora rumantscha in der Deutschschweiz: Eine Situations- und Bedarfsanalyse – Fokus Familien : Schlussbericht zum Forschungsprojekt

BLE-BLL

  • Fribourg : Wissenschaftliches Kompetenzzentrum für Mehrsprachigkeit, 2024
German Laut Strukturerhebung des Bundesamts für Statistik (2021) lebt die Mehrheit der ca. 41‘000 Rätoromanischsprachigen ausserhalb des rätoromanischen Stammgebiets, davon der Grossteil in der Deutschschweiz. Die Strukturerhebung des Bundes zeigt zudem, dass mehr als zwei Drittel der rätoromanischsprachigen Kinder in Haushalten aufwachsen, in denen noch weitere Sprachen gesprochen werden, hauptsächlich Schweizerdeutsch (Roth, 2019). Trotz dieses grossen Anteils von Rätoromanischsprachigen in der sogenannten rätoromanischen Diaspora der Deutschschweiz wurde diese bis jetzt nur punktuell erforscht. Grünert et al. untersuchten 2008 das Zusammenspiel der drei Amtssprachen im Kanton Graubünden und hielten in diesem Zusammenhang auch die Familiensprache in den verschiedenen Sprachregionen fest. In den untersuchten deutschsprachigen Gemeinden wurde bei rätoromanischen Personen ein häufiger Wechsel zur Familiensprache Schweizerdeutsch vermerkt. Eine durch das Institut für Kulturforschung Graubünden durchgeführte Pilotstudie (Cathomas, 2021a) weist ebenfalls auf eine Tendenz zum Sprachwechsel in rätoromanischen Familien der Deutschschweiz hin. Bis anhin ist jedoch nicht untersucht, welche Faktoren zu einem solchen Wechsel beitragen und welche die Sprachweitergabe in der Familie fördern können. Es ergab sich deshalb ein Bedarf nach einer ausführlichen Dokumentation und Analyse der aktuellen Situation. Im Auftrag des Bundesamtes für Kultur entwickelte das Institut für Kulturforschung Graubünden das Projekt „Diaspora rumantscha in der Deutschschweiz: Fokus Familien“ und führte dieses mit Unterstützung des Instituts für Mehrsprachigkeit der Universität Freiburg und der Pädagogischen Hochschule Freiburg durch. Die Analyse konzentrierte sich dabei auf die drei Untersuchungsorte Chur, Zürich und Bern, die sich bezüglich der rätoromanischen Angebote für Familien, der Distanz zum Sprachgebiet und der Zahl an Rätoromanischsprachigen unterscheiden. Ziel war die Erfassung der aktuellen soziolinguistischen Situation und der Bedürfnisse rätoromanischer Familien in der Deutschschweiz in Bezug auf die Sprachweitergabe.
Faculty
Faculté des lettres et des sciences humaines
Department
Institut de plurilinguisme
Language
  • German
Classification
Language, linguistics
License
License undefined
Open access status
gold
Persistent URL
https://folia.unifr.ch/unifr/documents/330509
Statistics

Document views: 15 File downloads:
  • 2024.003_RR_Diaspora_241204_Web.pdf: 12