Die Entwicklung der Gewalt- und Kriminalitätsberichterstattung im lokalen Raum : Hat sich die Selektionsschwelle langfristig verschoben?
Published in:
- Publizistik. - Springer. - 2004, vol. 49, no. 3, p. 255-274
German
Mit einer Langzeituntersuchung der lokalen Kurzberichterstattung zweier Tageszeitungen Süddeutsche Zeitung und Frankfurter Rundschau von 1949 bis 1999 wurde geprüft, ob sich die Selektionsschwelle in der Gewalt- und Kriminalitätsberichterstattung langfristig verschoben hat. Hintergrund sind vorliegende Erkenntnisse zu Verzerrungen in der medialen Darstellung von Gewalt und Kriminalität, wobei bislang kaum untersucht wurde, ob es sich dabei um langfristig stabile Verzerrungsmuster handelt. Es wird deutlich, dass auch in den Kurzmeldungen ein verzerrtes Bild der Welt von Kriminalität und Verbrechen vermittelt wird. Es kommt nicht durch eine Überrepräsentation schwerer und gewalthaltiger Delikte gegenüber der realen Lage zustande, sondern durch eine Unterrepräsentation leichterer Straftaten, v. a. von Diebstählen sowie Vermögens- und Fälschungsdelikten. Insbesondere seit den 70er Jahren überwinden diese Deliktarten, trotz ihres faktischen Anstiegs, immer seltener die Selektionsschwelle, was vermutlich an der fehlenden Gewalttätigkeit liegt.
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Faculty
- Faculté des sciences économiques et sociales et du management
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Department
- Département des sciences de la communication et des médias
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Language
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Classification
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Information, communication and media sciences
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License
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License undefined
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Identifiers
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https://folia.unifr.ch/unifr/documents/309427
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