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Genre et médias au préalable des élections fédérales 2015

    2016
Published in:
  • Frauenfragen. - 2016, p. 8-34
German Im Auftrag der EKF, des BAKOM und der SRG SSR untersuchte die vorliegende Studie die Darstellung von Kandidatinnen und Kandidaten in den Medien in den vier Wochen vor den eidgenössischen Wahlen 2015. Im Fokus der Studie stand die gendergerechte Darstellung der Kandidierenden, nicht die Wahlberichterstattung insgesamt. Analysiert wurden Print- und Onlinemedien aus allen drei Sprachregionen. Dabei wurden die Tageszeitungen NZZ, Tages- Anzeiger, Le Temps, 24 heures und Corriere del Ticino genauso berücksichtigt wie die von jungen Bürgerinnen und Bürgern überdurchschnittlich genutzten Pendlerzeitungen und Onlinemedien 20 Minuten, Blick am Abend, 20 minutes, 20 minuti, 20min.ch, blickamabend.ch, 20min.ch/ro, tio.ch und watson.ch. Zudem wurden im Onlineangebot der SRG SSR (srf.ch, rts.ch, rsi.ch) Textbeiträge und darin verlinkte Audio- und Videobeiträge einbezogen. Mittels einer quantitativen Inhaltsanalyse wurden insgesamt 905 Textbeiträge, die darin enthaltenen 351 Bilder sowie 146 Audio- und Videobeiträge untersucht. Für die Deutschschweizer Medien wurden ergänzend 250 Bilder mittels einer qualitativen Bildanalyse vertieft analysiert. Der Hauptbefund der Analyse lautet: Kandidatinnen in allen Sprachregionen sind in Textbeiträgen (Print und Online), Audio- und Videobeiträgen sowie auf Bildern im Vergleich zu den Wahllisten unterrepräsentiert. Bei den Kandidierenden, die in den Medien vorkommen, finden sich jedoch fast keine geschlechtsspezifischen Darstellungsmuster. Die Analyse der Textbeiträge (Print und Online) zeigt: • Eine Thematisierung und Bewertung von Äusserlichkeiten spielt mit 1 % bis 3 % der Darstellungen weder bei Kandidatinnen noch bei Kandidaten eine grosse Rolle. • Es gibt kein Thema, das überwiegend Kandidatinnen oder Kandidaten zugeschrieben wird. Die thematische Zuordnung sogenannter „harter“ und „weicher“ Themen zu den Geschlechtern scheint in der Vorwahlberichterstattung aufgebrochen worden zu sein. • Eine Thematisierung privater Lebensumstände findet so gut wie nicht statt. Wenn doch, dann prozentual etwas häufiger bei Kandidatinnen. • Sowohl Kandidatinnen als auch Kandidaten werden am häufigsten mit den Attributen stark, rational, aktiv, erfolgreich und authentisch in Zusammenhang gebracht. Die Analyse der Audio- und Videobeiträge im SRG-Onlineangebot zeigt: • Eine Thematisierung von Äusserlichkeiten fand nur auf srf.ch statt und auch hier in nur vier von 135 Fällen, wobei drei von vier Fällen Kandidaten betreffen. • Bei der Zuschreibung von Themenschwerpunkten finden sich sprachregionale Unterschiede: Nur auf srf.ch fand sich eine häufigere Zuordnung sogenannter „harter“ Themen zu Kandidaten; die Themenzuschreibung auf rts.ch fand ohne erkennbare Geschlechterunterschiede statt. • Am häufigsten wurden Kandidierenden die Attribute stark, rational und authentisch zugeschrieben. Kandidaten wurden mit diesen Attribuierungen jeweils etwas häufiger in Zusammenhang gebracht. Die Analyse der Bilder von Kandidierenden zeigt: • Abbildungen aus dem privaten Kontext Kandidierender werden selten veröffentlicht. • Durch den Bildausschnitt werden Kandidaten körperbetonter dargestellt als Kandidatinnen. • Bei der Wahl der Bildperspektive überwiegt die Präsentation auf Augenhöhe (Normalsicht). • Es können keine signifikanten geschlechtsspezifischen Darstellungsmuster festgestellt werden. Von der Unterrepräsentation abgesehen, werden Kandidatinnen und Kandidaten in der Vorwahlberichterstattung also überwiegend gleich behandelt. Die Vorwahlberichterstattung unterscheidet sich damit positiv von der generellen Darstellung von Frauen und Männern in Medien.
Faculty
Faculté des sciences économiques et sociales et du management
Department
Département des sciences de la communication et des médias
Language
  • German
Classification
Information, communication and media sciences
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