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Religion als Hemmnis und Medium lokaler Integration

    2017
Published in:
  • Handbuch Lokale Integrationspolitik. - 2017, p. 609-628
German Religiöse Pluralität ist heute ein unverkennbarer und irreversibler Faktor, den jede Integrationspolitik in Rechnung stellen muss. Während die Gesellschaft weitgehend von Säkularisierungsprozessen geprägt ist, gewinnt gerade im Zusammenhang mit Migration Religion für viele Menschen an Bedeutung. Religion wirkt einerseits stabilisierend und integrationsförderlich, erzeugt oder verschärft aber andererseits auch Konflikte, indem transnationale oder globale Auseinandersetzungen auf die kommunale Ebene einwirken und religiös-normative Deutungen soziale Konfliktkonstellationen zusätzlich aufladen. Lokaler Integrationspolitik kommt hier die Aufgabe einer Konfliktmoderation zu. Sie kann durch die Einbeziehung neuer, noch nicht etablierter religiöser Akteure deren Potenziale nutzen und so zu einem friedlichen Zusammenleben beitragen. Dabei ist erforderlich, auch die spezifischen Strukturen und Positionen der jeweiligen Religionen in ihrer Vielfalt zu berücksichtigen. In Deutschland sind das vor allem Muslime, in einem zahlenmäßig geringeren Umfang aber auch Juden sowie Angehörige christlicher Freikirchen, christlich-orthodoxer Gemeinden und weiterer Religionen. Auch wenn die öffentlichen Debatten, bisherige wissenschaftliche Untersuchungen und damit auch folgenden Überlegungen stark auf den Islam fokussiert sind, ist es wichtig, die genannten weiteren Akteure ebenso in den Blick zu nehmen, auf die sich vieles analog übertragen lässt.
Faculty
Faculté de théologie
Department
Département de Théologie morale et d'Ethique
Language
  • German
Classification
Religion, theology
License
License undefined
Identifiers
  • RERO DOC 323600
Persistent URL
https://folia.unifr.ch/unifr/documents/307191
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